Auf ein Wort....
Eine der wenigen Menschen, auf deren Meinung ich Wert lege, sagte mir bei
meiner letzten bzw. gleichzeitig auch ersten HP, die ich in einem Anfall von
verbrannter-Erde-hinterlass-Wahnsinn gelöscht habe, dass meine HP viel
zu textlastig sei und ich doch über Bilder oder bestimmte Formatierungen
und grössere Absätze mehr zu einer optischen Gliederung eben dieser
(letzen und gleichzeitig ersten) HP eine besser erfassbares und damit auch
lesbares Ergebnis erzielen würde, was mich natürlich sofortestens
zu heftigsten Proteststürmen veranlasst hat, denn ich kenne kaum einen
Menschen, der die hohe Gabe, ja geradezu die Kunst, Sätze kurz, elegant
und prägnant zu verfassen, mit dieser spielerischen Leichtigkeit, ja
geradzu mit dieser Inbrunst, diesem inneren Verlangen danach beherrscht, wie
ich es tue, denn schliesslich möchte ich, dass meine Gedanken von den
Menschen aufgenommen und auch verstanden werden und in einem Seminar (bei
dem ich übrigens eine der charmantesten und liebenswertesten Frauen kennengelernt
habe, die mir in meinem Leben begegnet sind und die ich auch heute noch sehr
mag, aber dies ist nur als spezieller Gruss für eben diese Frau zu verstehen
und für die zahlreichsten sonstigen Leser weniger von Interesse, weshalb
ich innigst um Nachsicht für diesen minimalen Ausflug ersuche) habe ich
einmal gelernt, dass der Durchschnittsdeutsche im Regelfall nur Sätze
bis zu einer Maximalanzahl von 11 Wörtern verstehen und behalten kann
und an diese eherne Regel, die von einem profilierten Rhetoriker aufgestellt
wurde, dem zu widersprechen ich keinen Anlass sah (und wahrscheinlich im sich
daraus zwangsläufig ergebenen Disput (=Wortgefecht) hoffnungslos unterlegen
gewesen wäre, denn der Kerl war nicht nur gut, der war saugut und mein
Verlangen, öffentlich als stammelnder Idiot dargestellt zu werden bzw,
als solcher zu erscheinen ist trotz meiner unverkennbar vorhandenen Neigung
zur Selbstkritik nicht so schrecklich ausgeprägt, wobei ich mich gerade
frage, was mein Hang zur kritischen Betrachtung meiner selbst mit dem nicht
vorhandenen Hang zur öffentlichen Selbstkasteiung in Form einer absehbaren
bzw. höchstwahrscheinlichen Watsch'n zu tun hat, aber diese Frage will
ich jetzt und hier nicht weiter erörtern, aber falls Du dazu eine Bemerkung
haben solltest, bin ich natürlich gerne bereit, Deine Gedanken aufzunehmen
und in meiner präzisen und die Dinge sofort auf den entscheidenden Punkt
bringenden Art, von der ein treffliches Zeugnis abzulegen ich mich hier hoffentlich
unverkennbar bemühe, zu beantworten oder zumindest als Grundlage eines
knappen, aber inhaltsreichen und schwafel(nicht schwefel)freien Gesprächs
mit Dir zu machen, wobei das natürlich wiederum voraussetzt, dass wir
uns im realen Leben begegnen oder zumindest einen telefonischen Kontakt zueinander
haben, denn sonst ist die Kommunikation doch arg einseitig und auch der Chat
ist für eine direktes Gespräch Mensch zu Mensch nicht das geeignete
Forum, denn es fehlt der stimmliche Eindruck und ich beraube mich der Chance,
Dich mit meiner relativ tiefen, warmen, männlichen Stimme zu umgarnen
und entsprechend positiv zu stimmen, wobei ich auf diesen Eindruck gerne verzichen
würde, falls Du männlichen Geschlechts sein solltest, denn die Erkenntnis,
dass ich bi- oder homosexuell sein könnte, ist bis jetzt nicht zu mir
vorgedrungen und demzufolge habe ich mein coming-out auch noch vor mir (wobei
gerade ich in meiner kaum nachzuahmenden Art dezent, aber, so vermute ich
zumindest, doch erkennbar darauf hingewiesen habe, welche Präferenzen
ich in diesem Bereich pflege, doch ich möchte nicht abschweifen und vermute
einfach einmal, dass Du diese Ausrichtung auch ohne diesen ergänzenden
Hinweis hier auch verstanden hättest) und somit kann das geschriebene
Wort das gesprochene nicht ersetzen, wobei andererseits natürlich das
Geschriebene gegenüber dem Gesprochenen den unbestreitbaren Vorteil hat,
beliebig oft reproduzierbar zu sein und somit den Empfänger einer Information
die Chance bietet, Aussagen, Ansichten oder Meinungen von Menschen, die zu
einer etwas weitschweifigen Art des Ausdrucks neigen (die mir - aber das habe
ich glaube ich, bereits erwähnt - völlig fremd, ja geradezu widerwärtig
ist), die den Empfänger dieser Nachricht unter Umständen überfordern
könnte, durch beliebig oftes (*ggg*) Nachlesen bzw. erneutes Lesen in
die Lage versetzt, inhaltlich das tatsächlich Gesagte zu verstehen und
zu verarbeiten, aber ich glaube, ich bin im Moment ganz kurz auf ein Nebengleis
geraten und möchte mich jetzt wieder dem eigentlichen Text widmen), gibt
es somit auch keinen Grund, über Gebühr lange Sätze zu produzieren,
wobei ich andererseits nicht ausschliessen kann, dass im Einzelfall doch einmal
diese "Goldene Regel" durchbrochen werden muss, nämlich dann,
wenn halt diese berühmten elf Wörter nicht ausreichen, um einen
Zusammenhang so sinnvoll und transparent darzustellen, dass die eigentliche
Botschaft unverfälscht, aber auch mit der notwendigen sprachlichen Präzision
- zu der natürlich auch die richtige Wortwahl gehört, denn nur das
richtige Wort verhindert Missverständnisse, wie mir ein für mich
sehr wertvoller Mensch mehr als einmal gesagt hat, denn ab und zu neige ich
- was Du Dir sicher nach dem bisher Gelesenen kaum vorstellen kannst - dennoch
zu sprachlicher Schludrigkeit und benutze sinnverwandte, aber nicht den eigentlichen
Sinn treffende Wörter, was wiederum Anlass zu Nachfragen und der Bitte
um eine korrekte und eindeutige Ausdrucksweise bzw. Wortwahl führt, wobei
auch diese nicht völlig frei von Missverständnissen sein muss, denn
häufig sind bestimmte Begriffe bei unterschiedlichen Menschen einfach
unterschiedlich besetzt und können so trotz der gleichen Sprache zu einer
Art "babylonischer Sprachverwirrung" führen, die dann mühsam
wieder aufgeklärt werden muss, sofern nicht einer dieser Menschen sich
gleich beleidigt zurückzieht, da er halt dieser verständlichen Missverständlichkeit
erlegen ist - den Empfänger erreicht, denn schliesslich will ich (wie
wahrscheinlich oder sogar sehr sicher Du auch), dass das, was ich zu sagen
habe, auch die beabsichtigte Wirkung - sei es eine positive oder negative,
beruhigende oder provozierende, zu einem bestimmten Handeln animierende oder
gerade dieses Handeln verhindernde - bei dem Empfänger auslöst,
denn ansonsten würden die Worte wirkungslos verpuffen, nichts erreichen
und wären nur akustische Umweltverschmutzung, vor der ich jeden (mich
selbst natürlich eingeschlossen) bewahren möchte und somit - wie
ich auch gelernt habe, sollte eine direkte Ansprache an einen Menschen mit
einer Aufforderung enden - fordere ich Dich auf, meinem Beispiel zu folgen
und das Motto "Fasse Dich kurz" nicht nur als lästigen oder
überflüssigen Spruch in Telefonzellen anzusehen, sondern zum Leitfaden,
zur Maxime Deines Handelns und Redens bzw. Schreibens zu machen, denn auch
hier sagt der Volksmund (wobei ich gerade noch einflechten muss, dass diese
alten, überlieferten Weisheit heuzutage leider viel zu wenig Gehör
finden), dass in der Kürze die Würze liegt und ich bitte Dich, ja,
flehe Dich geradezu an, Dir dies fürderhin ständig zu vergegenwärtigen
und als eine Art Light? Leid? Leit? wieauchimmerSpruch für Dein weiters
Leben zu machen und wenn ich dies erreicht haben sollte, kann ich mich beruhigt
zurücklehnen und mich dem widmen, ja hingeben, was ich eigentlich (obwohl
ich das Wort "eigentlich" eigentlich nicht mag, aber das habe ich
- sofern ich mich recht erinnere - bereits erwähnt) präferiere,
nämlich dem Schweigen (nein, weder dem von Ingmar Bergmann noch dem der
Lämmer, sondern nur dem vom Grey) ......